Rede von Frau Rafaramalala Florenz Isabelle, Eh. Ratsimba, Geschäftsträgerin a.i.
Exzellenzen,
Liebe Landsleute, liebe Konsuln,
Sehr verehrte Gäste, liebe Kinder,
Meine Damen und Herren,
ich danke Ihnen dafür, dass Sie dieser Einladung gefolgt sind, gemeinsam den 59. Jahrestag der Rückkehr Madagaskars in die Unabhängigkeit zu feiern. Heute habe ich mich der Herausforderung gestellt, meine Rede auf Deutsch zu halten.
Warum und wofür?
- Dieser Tag ist ein Festtag für die gesamte madagassische Bevölkerung, danke dafür dass Sie ihn mit uns verbringen. Aus diesem Grund sollte ich meine Rede zumindest teilweise auf Madagassisch halten, aber unter den Landsleuten hier in Deutschland bin ich vielleicht die letzte auf der Liste, die Deutsch nicht beherrscht und die Sprache nicht fließend spricht. Anstatt also meine Rede auf Madagassisch zu halten, kann ich mich bemühen, sie auf Deutsch zu halten.
- Um eine kürzere Rede zu halten, die in einer ziemlich schwierigen Sprache gehalten wird.
- Madagaskar, welches ich die Ehre habe zu vertreten, kann sich verpflichten, einen Neuanfang zu machen, nicht darauf warten, perfekt zu sein, um es zu wagen, es besser zu machen. Ich bitte um Verständnis wegen meiner wahrscheinlich schlechten Aussprache, aber ich werde mich weiterhin anstrengen:
- nach dem Vorbild der männlichen Fußballnationalmannschaft Barea, die Mut und Tapferkeit im ersten Spiel gezeigt hat, und dessen Ergebnisse Grund für Hoffnung machen.
- nach dem Vorbild der jungen Menschen, die nach Deutschland kommen, um offen für die Welt zu sein, um nach besseren Möglichkeiten zu suchen, und die es im Allgemeinen schaffen.
- nach dem Vorbild engagierter Menschen, die ihre Verantwortung eifrig und ehrlich wahrnehmen, Menschen, die normalerweise hinter den Kulissen stehen. Gemeinsam werden wir früher oder später Ergebnisse ernten, aber wir müssen zuerst anfangen und selbst daran glauben.
- nach dem Vorbild dynamischer Führer mit politischem Willen und der Bereitschaft, Lektionen aus der Vergangenheit und von Pionieren zu lernen.
- nach dem Vorbild der Staatsreformen und der vielen Reformen, die in Madagaskar mit dem Amtsantritt von Präsident Andry Nirina Rajoelina seit letztem Januar durchgeführt werden.
Sehr verehrte Gäste,
Was wurde bisher getan und was ist geplant?
Die laufenden Fortschritte beim ordnungsgemäßen Erlernen und der Übernahme der Demokratie kommen in dem tiefen Engagement für die Umsetzung zum Ausdruck. Zur Erinnerung: gewählt zu sein bedeutet die Einhaltung eines Sozialvertrages. Die Verpflichtung zur Berichterstattung ist das Schlüsselwort für die Umsetzung.
Ich werde nur einige wenige Reformen und Engagements in Schlüsselbereichen (IEM) auflisten:
- Im Energiesektor: Verdoppelung der Erzeugung erneuerbarer Energien in fünf Jahren, Verdreifachung des Zugangs der Bevölkerung zur Energie. Der Besuch des Ministers für Energie, Wasser und Kohlenwasserstoffe in Deutschland ermöglichte Gespräche über diesen Sektor und verspricht eine intensivere Zusammenarbeit. Madagaskar ist genug engagiert, um Teil des Programms “ Grüne Energie für Menschen in Afrika“ zu sein.
- Im Umwelt- und Aufforstungsbereich, die zu den obersten Prioritäten Madagaskars gehören, und wobei Deutschland ein wichtiger Förderer ist. In unserem Vorhaben, in diesem Jahr 50 000 ha Bäume dezentral und sogar auf Haushaltsebene anzupflanzen. Dadurch soll jede Familie, jeder Einzelne ermutigt werden, 5 Bäume pro Jahr zu anpflanzen.
- In der Landwirtschaft sind auf 100 000 ha Ackerland Lebensmittel anzubauen, so dass Madagaskar zum Zentrum des Agrarhandels im Indischen Ozean wird.
- Im Rohstoffsektor, in dem der Reichtum der natürlichen Ressourcen Madagaskars weltweit berühmt ist, wurde die Aussetzung der Mitgliedschaft bei EITI aufgehoben. Darüber hinaus werden der Regulierungsrahmen und die Umsetzung ausgearbeitet. Denn so reich ein Land auch ist, wenn die Ressourcen nicht gut verwaltet werden, kann die Bevölkerung nicht davon profitieren.
Exzellenzen, verehrte Gäste,
Es werden Maßnahmen zur Umsetzung von Staatsreformen ergriffen:
Alle durchgeführten Reformen sind an sich nicht völlig neu; der starke politische Wille zur Umsetzung einer besseren Regierungsführung, zur Einhaltung der finanziellen Orthodoxie, zur Schonung staatlicher Mittel für eine bessere Erbringung von Sozial- und Verwaltungsdienstleistungen, zur Erfüllung der hohen Erwartungen der Bevölkerung, zur effizienteren Arbeit auf dezentraler Ebene, zur Aufbringung von Mitteln für Kommunen und Behörden auf Gemeinschaftsebene und zur Erleichterung von Investitionen, diese sind jedoch neu.
Nicht zuletzt wurden stets unternehmerische Anreize geschaffen, unter anderem die Investitionsfreiheit für alle Nationalitäten und Sektoren; die Freiheit, Gewinne, Dividenden, Löhne und Ersparnisse zu transferieren; Steueranreize für importierte Materialien zur Nutzung erneuerbarer Energien.
Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass wenn zu vielen Anreize sind, wenn jeder so wenig wie möglich oder gar keine Steuern zahlen will, wie kann der Staat funktionieren? Wie können schwache Staaten Dienstleistungen für ihre eigene Bevölkerung erbringen? Wir müssen dann ein Gleichgewicht finden, und Madagaskar hat auch von Deutschland und anderen Ländern viel über die Steuererhebung und Steuereffizienz zu lernen.
Der Digitalisierung kommt in allen Bereichen eine Schlüsselrolle zu, und zu diesem Zweck werden neue Maßnahmen ergriffen.
Wir arbeiten nämlich nicht allein, ich danke bei dieser Gelegenheit meinen Mitarbeitern für die ausgezeichnete Arbeit, die geleistet wurde, für die Effizienz, ich danke allen anwesenden Konsuln hier oder denen, die aus dem einen oder anderen Grund nicht kommen konnten.
Ich danke allen Partnern Madagaskars, dass sie uns, insbesondere Deutschland, in den vielen Bereichen, in denen eine gute Zusammenarbeit erreicht werden konnte, unterstützt haben. Das jüngste Treffen von Präsident Andry Rajoelina mit der deutschen Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am 11. Juni in Genf sowie zwei Ministerbesuche zu technischen Aspekten der Zusammenarbeit – hoffentlich werden viele weitere folgen – geben der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Madagaskar neue Impulse.
Wir bleiben optimistisch für die Zukunft, warum nicht auch optimistisch für unsere nächsten Fußballspiele im Rahmen des Africa-Cup? Ohne das Prinzip aufzugeben: Möge der Beste gewinnen!
Vielen Dank für Ihre Geduld und Ihre freundliche Aufmerksamkeit.