Contact: +49 152 373 023 14  – Konsularische Registrierung madagassischer Staatsangehöriger ist jetzt online hier
Contact: +49 152 373 023 14  – Konsularische Registrierung madagassischer Staatsangehöriger ist jetzt online hier
Contact: +49 152 373 023 14  – Konsularische Registrierung madagassischer Staatsangehöriger ist jetzt online hier

Zum ersten Mal seit er die Entdeckung von Covid-Organics, einem Mittel gegen Covid-19, angekündigt hat, gibt der Präsident von Madagaskar ein Interview. Am Mikrofon von Christophe Boisbouvier und Marc Perelman reagiert er auf Kritik der WHO und kündigt klinische Studien an. Er sprach auch über den Streit mit Frankreich über die Îles Eparses (« Verstreute Inseln im Indischen Ozean »).

Christophe Boisbouvier: Herr Präsident, guten Tag.

Andry Rajoelina: Guten Tag, es ist mir eine Freude, Ihr Gast zu sein, besonders in dieser Zeit des Krieges gegen das Coronavirus.

Marc Perelman: Wir werden darüber sprechen, was Sie diesen “Krieg” gegen Covid-19 nennen. Madagaskar zeichnet sich neben der Ausgangssperre, der Maskenpflicht und der Kontaktbeschränkung durch die Verwendung von Covid-Organics aus, einem Mittel auf der Grundlage von Artemisia, einer Pflanze mit einer anerkannten therapeutischen Wirkung gegen Malaria. Sie haben es bereits an mehrere afrikanische Länder geschickt, aber haben Sie Beweise dafür, dass es bei Ihnen funktioniert und Menschen von Covid-19 heilt?

Andry Rajoelina: In der Tat haben wir dieses auf madagassischen Heilpflanzen basierende Heilmittel auf den Markt gebracht. Es sei angemerkt, dass wir in Madagaskar daran gewöhnt sind und 80% der Bevölkerung ihre Gesundheit mit Heilmittel pflegen. Abgesehen davon ist Covid-Organics offensichtlich ein präventives und kuratives Mittel gegen Covid-19, das sehr gut wirkt. Darüber hinaus ist es das Ergebnis der Forschung des madagassischen Instituts für angewandte Forschung [Imra], das den Status eines von der Afrikanischen Union anerkannten regionalen Forschungszentrums hat. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass Imra ein medizinisches und pharmazeutisches Forschungs- und Ausbildungszentrum ist, das 1957 von Professor Rakoto Ratsimamanga, einer führenden Persönlichkeit der afrikanischen Wissenschaft, gegründet wurde.

Sie sprechen von “Beweisen” und ich sprach vorhin von “Krieg”. Die heutige Weltlage zeigt, dass es fast 300.000 Tote gibt. Können wir damit eine Behandlungsmöglichkeit ignorieren? Und wenn wir uns zudem in einer Zeit des Krieges befinden, welchen Beweis können wir dann erbringen? Selbstverständlich die Genesung unserer Kranken, denn es sei darauf hingewiesen, dass wir heute in Madagaskar 171 Fälle hatten, von denen 105 geheilt wurden. Die Mehrheit dieser Coronavirus-Patienten ist geheilt worden, und Sie sprechen mit mir über Beweise? Als Beweis möchte ich Ihnen mitteilen, dass die Patienten, die geheilt wurden, nur dieses Produkt von Covid-Organics [auch Tambavy CVO genannt] einnahmen. Zusammenfassend wurde eine deutliche Verbesserung der Gesundheit von Patienten, die dieses Tambavy CVO-Mittel erhielten, bereits 24 Stunden nach der ersten Anwendung von Tambavy CVO beobachtet. Die Heilung wurde sieben bis zehn Tage nach der Einnahme von Tambavy CVO beobachtet. Dieses Heilmittel ist natürlich, ungiftig und nicht invasiv.

Christophe Boisbouvier: Nur, nicht jeder ist von den Beweisen überzeugt, von denen Sie sprechen. Und es ist nicht irgendjemand. Die Afrikanische Union (AU), die Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS) und insbesondere die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Afrika-Büro der WHO, haben in den letzten Tagen Warnungen vor der Illusion einer Wunderheilung mehrfach wiederholt. Die WHO bezweifelt nicht nur die Wirksamkeit von Covid-Organics, sondern befürchtet auch Nebenwirkungen für Menschen, die diesen Kräutertee konsumieren …

Andry Rajoelina: Natürlich zitieren Sie Frau Dr. [Matshidiso] Moeti’s Warnung vor der Verwendung von Covid-Organics. Ich möchte nur die Frage stellen: Hatte der Mediator [ein Antidiabetikum, das in Frankreich für den Tod von Patienten verantwortlich war] die Genehmigungen erhalten? Und meine Frage heute lautet: Wie viele Menschen sind an dem Medikament Mediator gestorben? Sie kennen wie jeder andere auch die Aussage von Professor Bernard Debré und Philippe Even. Sie stellten fast 58 von renommierten Labors hergestellte Medikamente vor, die nicht nur nicht heilen, sondern nach ihren eigenen Worten “gefährlich” und “tödlich” sind.

Diese Medikamente wurden und werden in Afrika verteilt, und ich habe nie gehört, dass Dr. Moeti oder die WHO eine Erklärung abgegeben haben, die die Einnahme dieser Medikamente nicht gestattet. Nun, wie ich bereits sagte, verwenden wir Abkochung. Wenn wir über Abkochen sprechen, ist es eine Methode, es geht darum, die Heilpflanzen im Wasser abzukochen, um die Wirkstoffe zu extrahieren. Es ist unsere traditionelle Medizin, die für ihre Wirkungen bekannt und anerkannt ist. Es wird viel über dieses Heilmittel Artemisia gesprochen. Man fragt sich nun…, Sie stellen mir Fragen, aber ich muss Ihnen auch eine Frage stellen: Wenn es nicht Madagaskar, sondern ein europäisches Land wäre, das dieses Heilmittel tatsächlich entdeckt hätte, gäbe es dann so viele Zweifel? Das glaube ich nicht. Was ich Ihnen heute sagen kann, ist, dass wir im Falle der Patienten auf Madagaskar und auch im Falle derer, die dieses Tambavy bzw. Kräutertee CVO eingenommen haben, den Beweis haben, dass wir unsere Patienten bisher geheilt haben.

Marc Perelman: Nehmen wir eben das Beispiel Frankreichs. Die Nationale Agentur für Arzneimittelsicherheit hat vor kurzem eine Warnung vor dem Kauf von Produkten auf Artemisia-Basis veröffentlicht, in der es heißt, dass die therapeutischen Eigenschaften “falsch und gefährlich” seien. Haben Sie den Eindruck, dass diese Zweifel oder gar Verdächtigungen, sagen wir, der Scharlatanerie, aus dem Westen oder vielleicht sogar von westlichen Pharmalobbys kommen?

Andry Rajoelina: Möglicherweise haben Sie die Aussage von Professor Montagnier, der nicht weniger als den Nobelpreis für Wissenschaft und Medizin erhielt, gesehen und gehört, dass Artemisia ein Weg zur Heilung des Coronavirus ist. Das ist eine Sache. Sie haben aber auch die Studie von Professor Tu Youyou in China beobachtet, der in der Lage war, Artemisinin aus Artemisia zu extrahieren. Deshalb verstehe ich heute nicht, warum so viele Fragen, warum so viele Probleme. Aber das Problem mit Covid-Organics ist heute nicht seine Formel. Es geht nicht um diese klinischen Studien, von denen wir vorgeben, nichts zu wissen. Die Leute reden schlecht über dieses Produkt, über das Tambavy CVO, obwohl es im Moment nur Gutes tut und Leben rettet. In diesem Kampf will man uns ausbremsen. Man will uns entmutigen oder uns sogar verbieten, voranzukommen.

Marc Perelman: Wer ist “man”?

Andry Rajoelina: Aber nichts hindert uns voranzukommen, weder ein Land noch eine Organisation. “Man”, das sind einige Organisationen, die Sie vorin erwähnten, beispielsweise die Weltgesundheitsorganisation. “Man”, das sind auch wir, Madagaskar, mit unserem Absud, den wir gerade brauen, und niemand kann uns aufhalten. Wir sind ein souveränes Land und wir sind hier, um unserem Volk, unserer Bevölkerung zu helfen, damit wir nicht Opfer dieser Pandemie werden oder an ihr sterben.

Christophe Boisbouvier: Ganz einfach, was alle von Ihnen verlangen, sind klinische Studien. Sie erwähnten das madagassische Institut für angewandte Forschung (Imra), aber im Moment hat dieses Institut nur klinische Beobachtungen durchgeführt, keine klinischen Studien. Wann werden Sie sie durchführen und wer wird sie durchführen?

Andry Rajoelina: Also, klinische Studien sollten nicht mit klinischen Beobachtungen verwechselt werden. Wenn wir derzeit über Tambavy CVO sprechen, haben wir den Status eines verbesserten traditionellen Arzneimittels. Wenn wir über einen verbesserten Arzneimittelstatus sprechen, unterscheidet sich das Validierungssystem von dem eines Medikaments. Wir führen keine klinischen Studien durch, sondern eher klinische Beobachtungen, wie im WHO-Leitfaden angegeben. Und das haben wir getan. Wir haben eben eine klinische Beobachtung durchgeführt. Wir beachteten das Studienprotokoll, untersuchten und beobachteten die Wirkung und den Gesundheitszustand von Coronavirus-Patienten und führten eine klinische Beobachtung durch. So haben wir heute die allgemein anerkannten ethischen Standards für klinische Studien und Forschung eingehalten.

Christophe Boisbouvier: Aber letzten Donnerstag kündigten Sie an, dass bald klinische Studien durchgeführt werden sollen. Sie werden doch nicht stattfinden?

Andry Rajoelina: Es gibt zwei Dinge. Es sollte nicht verwechselt werden. Es gibt mehrere Protokolle, die wir implementiert haben. Erstens sind wir wie alle Länder der Welt mit dieser Pandemie konfrontiert. Wir sind verpflichtet, eine Lösung zu finden, um die Kranken zu heilen. Und als Professor [Didier] Raoult die Wirksamkeit von Chloroquin und Azithromycin ankündigte, haben wir sie eingesetzt, an dieser Stelle möchte ich ihm danken, denn ohne seinen Lösungsvorschlag hätten wir die ersten Opfer des Coronavirus nicht retten können.

Dann, wir alle wissen, dass hohe Dosen von Chloroquin unerwünschte Nebenwirkungen haben. Diese Behandlung birgt Toxizitätsrisiken und erfordert eine stärkere klinische Überwachung. Das zweite Protokoll, das wir angenommen haben, war Tambavy CVO oder der Absud, wie gesagt nach den Prinzipien klinischer Studien und Beobachtungen gemäß den Empfehlungen der WHO. Die überwiegende Mehrheit der neuen Patienten, die diesen Absud einnahmen, wurde beobachtet, und offensichtlich ist das Ergebnis da. Derzeit gibt es keine Todesfälle auf Madagaskar. Alles, was wir getan haben, ist es, unsere Patienten zu heilen. Aber Sie sprachen vorhin von klinischen Studien. Selbstverständlich haben wir ein drittes Protokoll und eine klinische Studie über ein Medikament in Form einer Injektion, das sich von dem derzeit vorgeschlagenen Mittel unterscheidet. Dies ist Teil einer regionalen Zusammenarbeit und erfolgt in Zusammenarbeit mit Ärzten und Wissenschaftlern in den Vereinigten Staaten und natürlich im Indischen Ozean.

Marc Perelman: Das madagassische Institut für angewandte Forschung weigert sich, die genaue Zusammensetzung von Covid-Organics preiszugeben, da man sich vorstellt, dass dieses Institut vor Einreichung eines Patents nicht von einem Konkurrenten überholt werden möchte. Aber viele Madagassen im Landesinneren haben keinen Zugang zu diesem Mittel. Können Sie uns sagen, was neben Artemisia die beiden anderen Pflanzen sind, aus denen Covid-Organics besteht, damit sie es selbst herstellen und sich so schützen können?

Andry Rajoelina: Natürlich basiert Covid-Organics im Wesentlichen auf Heilpflanzen. Hauptsächlich mit 62% Artemisia, aber auch mit endemischen Heilpflanzen aus Madagaskar. Es kann heute noch nicht enthüllt werden. Wir erwarten momentan noch ein Ergebnis, und darüber hinaus werden wir nun eine klinische Überwachung auf regionaler Ebene einleiten. Wenn Sie wollen, wir, wir haben unsere Formel. Und wie ich Ihnen bereits sagte, arbeiten wir mit dem madagassischen Institut für angewandte Forschung zusammen. Ich möchte Ihnen das Produkt Madecassol zeigen, das heute von Bayer produziert wird, das etwa hundert Medikamente herstellt. Dies ist das Ergebnis von Forschungen von Imra. Es ist ein Medikament von 1961. Damit will ich Ihnen sagen, dass afrikanische und madagassische Wissenschaftler nicht unterschätzt werden sollten. Wir sind hier und es ist wahr, dass sich heute Fragen stellen: Warum, was ist das Problem mit Covid-Organics? Ich denke, das Problem ist, dass es aus Afrika kommt. Man kann nicht zugeben und akzeptieren, dass ein Land wie Madagaskar, das an 63. Stelle der ärmsten Länder der Welt steht, diese Formel, dieses Tambavy CVO, tatsächlich aufgestellt hat, um die Welt zu retten. Aber dies ist ein Krieg, aber es ist keine militärische Kraft oder Wirtschaftsmacht, die derzeit im Spiel ist. Sondern Gott der Herr hat uns die Heilpflanzen gegeben, um anderen Ländern und der ganzen Welt bei der Bekämpfung dieser Krankheit zu helfen.

Christophe Boisbouvier: Sie fordern von Frankreich die Rückgabe der Verstreuten Inseln, dieser vier Inseln vor Ihrer Küste. Vor einem Jahr wurde eine gemeinsame Kommission eingerichtet. Doch im Oktober 2019 besuchte der französische Präsident Emmanuel Macron eine dieser vier Inseln und sagte: “Hier, das ist Frankreich”. Kann zwischen Ihren beiden Ländern bis zum 26. Juni, dem 60. Jahrestag Ihrer Unabhängigkeit, eine Lösung gefunden werden?

Andry Rajoelina: Unser Wunsch war es tatsächlich, eine Lösung für die Rückgabe dieser Inseln an Madagaskar zu finden. Die zweite Sitzung der gemeinsamen Kommission war für Ende März geplant. Aber sie wurde wegen des Coronavirus verschoben. Aber ich habe Vertrauen und Zuversicht in unsere Fähigkeit, eine rasche Lösung zu finden, die unserer Forderung nach Rückgabe gerecht wird.

Christophe Boisbouvier: Eher Rückgabe oder eher ein Co-Management-Abkommen mit Frankreich?

Andry Rajoelina:  Wir haben die Souveränität dieser Inseln beansprucht. Und wir sprechen von Rückgabe.